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Zunftstube

zstube1Alte Zunftstube der NZA
Foto: Jochen Meschenmoser
Vom Bauernhaus zur Zunftstube Nach dem ersten Narrensprung in Ailingen 1975, der für die Zunft einen finanziellen Rückhalt erbrachte entstand die Idee, mit diesem Geld für die Narren eine feste Bleibe zu schaffen. Der damalige Hexenmeister Karl Krapf brachte den Gedanken auf, das leerstehende Bauernhaus der Familie Josef Katzenmaier für eine Zunftstube in Aussicht zu nehmen. Nach dem Einverständnis der Familie, wurde nach den Plänen von Armin Hildebrand mit dem Ausbau am 8. Mai 1976 begonnen.

Als man die Tragwand vom Verputz befreite, kam ein schönes Fachwerk zum Vorschein, das man ebenfalls mit Holzschutzmittel behandelte, um ganz sicher zu sein, dass diese Plaggeister nicht weiter ihr Unwesen treiben können. Beim Entfernen der oberen Fußbodenschicht wurde es ganz interessant: Es kamen einige Exemplare des „Seeblatts" zutage, etwa aus den Jahren 1900 – 1912. Diese wurden mit Interesse gelesen. Der weitere Umbau wurde ganz zügig und ohne größere Vorkommnisse weitergeführt. Mit besonderer Liebe wurden von Rudi Benz sen. die Lampen geschmiedet und aus alten Aluminiumverkehrsschildern die Lampenschirme gefertigt. Der große dreiarmige Holzleuchter wurde eigens von Jupp Bergmüller geschnitzt. Auf den bequemen Bänken um den riesigen, runden Tisch saß man gerne bei einem gemütlichen Hock, und jeder Gast genoss wohltuend die gepflegte und heimelige Atmosphäre der alten Zunftstube.

Die neue Bleibe

Mit den Jahren nagte natürlich auch der Zahn der Zeit an diesem alten Gemäuer, so war es notwendig, dass größere Baumaßnahmen vom Fundament bis zum Dach anstanden. Da wir diese Maßnahmen aus eigener Hand alleine nicht schultern konnten wandten wir uns an den damaligen Ortsvorsteher Rainer Kapellen. Ihm schilderten wir unser Problem und so kam es, dass er zusammen mit uns einen Termin bei OB Dr. Wiedmann und Baubürgermeister Hornung arrangierte. In der Stadt stießen wir sofort auf offene Ohren und unserem Anliegen evtl. doch eine eigene Zunftstube bauen zu können wurde Unterstützung zu teil. So bekamen wir durch die Hilfe von 1. BM Hornung ein Grundstück auf Erbbaupacht zugeteilt. Auch die Finanzierung musste geregelt werden, aber da wir das Haus weitgehend in Eigenleistung erstellen spielte auch die Bank mit. Einen Teil wollten wir durch Bausteinspenden erreichen. Die endgültige Zustimmung der Mitglieder holten wir uns dann noch in einer außerordentlichen Generalversammlung.

Am Pfingstmontag, dem 01. Juni 1998 war es dann soweit der offizielle Spatenstich im kleinen Kreis wurde vollzogen. Dabei wurde auch die Röhre die später im Grundstein eingemauert wurde bestückt. Eine Satzung, Münzen, Festschrift, die morgige Tageszeitung und eine weiße Locke unserer Narrengotte Klara Ammann samt etwas Spucke und einem Ali Gero kam hinein. Anschließend wurde die Edelstahlröhre dauerhaft verschlossen.
Nun ging es Schlag auf Schlag und schon in der darauffolgenden Woche rollte der Bagger an. Die Fertigstellung des Kellers durch die Fa. Pfaff erfolgte recht zügig und so konnten bald die Zimmerleute der Fa. Holzbau Heinzelmann das Haus in Ständerbauweise aufstellen. Zuvor schon war ein Teil unserer Zunftjugend damit beschäftigt die Holzelemente und die Sichtbalken zu streichen. Das Eindecken des Dachs wurde von den Schalmeien getätigt die auch später bei der Gestaltung der Außenanlagen ihr Geschick unter Beweis stellten.

Der Innenausbau samt aller notwendigen Gewerke unterlag einem sehr sportlichen Termin da unser Vize den Einweihungstermin auf den 3. Oktober festgelegt hatte. Nun so war es notwendig über die Sommerzeit mit allen verfügbaren Mitgliedern den Ausbau zu tätigen.

zstube2Gastraum der Zunftstube Foto: Jochen MeschenmoserDass es trotzdem möglich war den Einweihungstermin zu halten zeigte sich, dass am 03. Oktober 1998 tatsächlich die gute neue Stube fertig war. Zur Einweihungsfeier konnten wir eine Reihe gern gesehener Gäste und Nachbarn begrüßen.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurden seitens der Mitglieder knapp 6000 Std. aufgebracht. Davon haben 10 Personen fast 4000 Std. an Arbeit geleistet was an diesem Abend besonders zum Ausdruck gebracht wurde. Die Freude war groß, dass wir nun im Besitz eines eigenen Hauses sind. Den geistlichen Segen erteile der damalige Pfarrer Gerhard Nagl zusammen mit Pfr. Hermann Wieland einem alten fasnetsverbundenen Ailinger.
Die Schlüsselübergabe erfolgte symbolisch durch unseren Architekten und mittlerweile auch Ehrenzunftrat Bernd Ammann der es als Glücksfall bezeichnete – es sei das erste Mal, dass die Pläne auch stimmten da das Haus vor den Plänen fertig gestellt wurde.

Die Fertigstellung der Außenanlagen samt Terrasse erfolgte dann im Jahr darauf.

Bedanken möchten wir uns ganz herzlich bei Familie Katzenmaier die uns fast 25 Jahre eine Bleibe beschert hat. Aus der alten Zunftstube wurde das Tobelstüble welches nun das Vereinsheim der TSG Schi- und Bergfreunde ist. Eines vermissen wir jedoch alle, es ist das wirklich urige Ambiente und das typische Gschmäckle dieses alten Hauses.

zstube3Zunftstube mit Spielplatz Foto: Jochen MeschenmoserDer Autor dieses Berichts kann sich noch sehr gut an die ersten Stunden beginnend mit dem Abbruch des Schornsteins und den vielen Staub der geschluckt wurde erinnern.

Eines möchte ich trotz aller Strapazen doch anmerken: es gibt wohl kaum eine Aktivität in einem Verein bei der soviel Spaß, Freude und Teamgeist vermittelt wurde wie hierbei!

Öffnungszeiten:

Die Termine zu unseren Dämmerschoppen findet ihr in unserem Terminkalender!

Veranstaltungen / Anmietung:

Mitglieder können die Zunftstube für private Feierlichkeiten anmieten. Allerdings gehen zunftinterne Veranstaltungen vor.
Einen entsprechenden Nutzungsantrag erhalten Sie hier: Nutzungsantrag_Zunftstube_NEU_220424.pdf

Abgabe des Nutzungsformulars direkt in der Zunftstube oder bei einem Mitglied des Zunftrates.

Autor:Jochen Meschenmoser und Pauline Schulz