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Warme Wand

warmewand1Alte Backstube der Bäckerei Amann
(heute Bäckerei Hiebele)
Quelle: Ottmar Knapp
Während der Kriegsjahre und in den ersten Nachkriegsjahren war Fasnetstreiben verboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann zuerst die Zeit der Kaffeekränzle. Die Gasthäuser luden ein. Man bestellte ein Gedeck, das war Kaffee und Kuchen zur Genüge. Musik spielte dazu und abends war Kappenabend mit Tanz.

Dann kam die Sache mit der „Warmen Wand". Die warme Wand war beim Bäcker Bernhard Amann in der Backstube.

Man hatte nach den schweren Kriegsjahren einfach das Bedürfnis, fröhlich und lustig zu sein, und so lud Frau Paula Amann einige Frauen ein, an der warmen Wand Fasnetshäs zu basteln.
Man legte Bretter als Schutz über die Teigtröge und nähte und verarbeitete alte Kleidung zu neuem Häs. Die Männer, die dieses Häs dann anzogen, sahen verwegen, räubermäßig und wild aus, und die Gruppe nannte sich daher „der Wilde Haufen".

warmewand2Der "Wilde Haufen"
Quelle: NZA-Archiv
Einige Wochentage waren nötig, um die Kleider zu richten. Meistens arbeiteten acht bis zehn Personen. Das schönste war immer, daß Frau Amann zwischendurch Kaffee und Kuchen (sogenannte Ochsenzungen) spendierte. So entstand „der Wilde Haufen"

Autor: Edeltraut Krapf